Das Kloster Schönau ist heute ein beliebter Wallfahrtsort. Malerisch im Saaletal in einem Flussbogen an der Fränkischen Saale liegt das Franziskanerminoriten-Kloster. Steile Berghänge flankieren das Kloster und den kleinen Ort Schönau. Als Ausflugsziel oder Ziel einer Wanderung bzw. Radtour lohnt der Besuch der Klosterkirche zu jeder Jahreszeit.
Zur Geschichte des Klosters:
1189 hatten Zisterzienserinnen an der Saale ein Frauenkloster gegründet, Zerstörungen im Bauern- und Markgräfler-Krieg führten zur Aufgabe.
1699 erwarb der Laienbruder Kilian Stauffer / Würzburg die verfallenen Gebäude, die Reste der frühgotischen Kirche baute er in barockem Stil aus und begann den Neubau des Klosters.
Zu Anfang des 18. Jahrhunderts entstand im Wesentlichen die Einrichtung der Klosterkirche. Aus der früheren, zerstörten Kirche stammen einzelne Stücke. Die gesamte Chorwand wird vom stattlichen Hochaltar ausgefüllt. Eingerahmt durch rötliche Stuckmarmorsäulen zieren rechteckige Gemälde den Hochaltar. Mittig St. Maria Immakulata - seitlich St. Franziskus und St. Bonaventura - darüber das Gemälde der Dreifaltigkeit, welches zwischen den Barockfiguren St. Anna und St. Josef, beide mit Jesuskind, dargestellt wird. Die Seitenaltäre sind dem Hochaltar nachgebildet. Die Altarbilder St. Valentin (links) und St. Antonius (rechts) sind Arbeiten aus dem Umfeld / der Stilrichtung Oswald Ongherz.
Ein dreiteiliger Altar, datiert auf das Jahr 1710, mit Holzplastiken Pieta (Gnadenbild), Magdalena und Veronika, schmückt die Nordwand unter der Empore. Vergoldete Akanthusranken zieren die wuchtige Kanzel mit dem Guten Hirten als Bekrönung. Im Langhaus werden Szenen aus dem Leben Christi durch 13 große Gemälde von verschiedenen Meister gezeigt. 14 kleine Kreuzwegstationen wurden 1755 vom Meister Urlaub gemalt.
Der Mönchschor, in dem noch die frühgotische Architektur sichtbar ist, findet sich hinter dem Hochaltar. St. Wendelin und darüber St. Nepomuk zieren den Altar aus dem Spätbarock. Die Rückwand des Altars nehmen wiederum Ölgemälde ein.
Aus der Werkstadt von Tilman Riemenschneider stammen die Figuren der Hl. Maria mit Jesuskind, Johannes des Täufers sowie Johannes des Evangelisten. Die dreijochige Sakristei befindet sich an der Nordseite des Chores. Diese diente früher den Freiherren von Thüngen als Begräbnisstätte. Die damaligen Grabsteine verarbeitete der Barockbaumeister Bruder Staufer weiter für Fenstergewände. Um 1700 wurde das östliche Joch neu hinzugefügt.